An(ge)kommen in Radolfzell?
Heute leben in Radolfzell Menschen aus über 110 Herkunftsländern. Während einige sich sehr mit der Stadt verbunden fühlen, erleben andere bis heute Unsichtbarkeit, fehlende Mitgestaltungsmöglichkeiten oder gar Ausgrenzung.
Bin ich Radolfzellerin oder Radolfzeller? Bin ich deutsch?
Bin ich türkisch? Bin ich beides? Bin ich keins davon?
Zugehörigkeit und Identifikation sind nicht nur eine Frage von Staatsangehörigkeit und politischen Partizipationsmöglichkeiten, sondern auch Teil eines kulturellen Identifikationsprozesses, der gegenseitig Respekt und Anerkennung erfordert.
Das mehrteilige Recherche- und Begegnungsprojekt geht der Frage nach, wie sich Menschen mit Migrationsgeschichte und ihre Nachkommen heute mit der Stadt Radolfzell identifizieren. In vier aufeinander aufbauenden Modulen – Erzählprojekt, Stadtspaziergang, Dialogrunde und Kreativworkshop – kommen Teilnehmende unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen ins Gespräch, um persönliche Perspektiven und gemeinsame Sichtweisen zu erarbeiten. Durch die Verknüpfung verschiedener Methoden soll ein Dialog zwischen den Generationen erfolgen, kulturelle und soziale Teilhabe sichtbarer und idealerweise Impulse für verschiedene Einrichtungen gegeben werden.
Für das Projekt werden Menschen mit Migrationsgeschichte in Radolfzell (1.-3. Generation) und unterschiedlicher Herkunft, Schülerinnen und Schüler und Jugendliche, Seniorinnen und Senioren sowie auch Menschen ohne Migrationsgeschichte – als Zuhörende und Mitdenkende – gesucht. Insbesondere soziale und kulturelle Einrichtungen können für die Ausrichtung der Dialogrunde und des Kreativworkshops als Veranstaltungsort fungieren. Im November 2026 ist eine gemeinsame Abschlussveranstaltung geplant.
Interessierte Personen, die ihre Migrationsgeschichte teilen möchten, können eine Mail an handan.aksuenger-kizil@univie.ac.at senden.
Urheber Veranstaltungsbild: Ibrahim Aktaş
Vom Korn zum Brot-eine kurze Geschichte des Brotes
Der Mögginger Backhüsle Verein und der Mögginger Gemeinschaftsgarten machen gemeinsam die Geschichte des Brotes – weit über die letzten 1.200 Jahre hinaus – im Monat Juni erlebbar. Dabei verfolgen sie den Weg vom Korn bis zum fertigen Brot, aber auch die Geschichte des Brotes über die vergangenen Jahrhunderte. Mit praktischen Angeboten möchten die beiden Vereine das Interesse am Brotbacken wecken und zeigen, dass Brot mehr ist als ein Grundnahrungsmittel.
02.–30.06.26
» Ausstellung „Vom Korn zum Brot“ in den Räumlichkeiten
des BUND Möggingen
» Schautafeln im Mögginger Gemeinschaftsgarten zu
Getreidesorten
11.06.26 um 19 Uhr
Vortrag „Mühlen in und um Radolfzell und Möggingen“ im
Dorfgemeinschaftshaus
12.06.26 um 19 Uhr
Vortrag „Alles rund ums Brotbacken“ im Dorfgemeinschaftshaus
13. & 14.06.26
Brotbacken und Verkosten am Mögginger Backhüsle, Führung
durch den Gemeinschaftsgarten (Anmeldung erforderlich)
Urheber Veranstaltungsbild: Dr. Oliver Simon
(W)Orte schreiben Geschichte(n) – Geschichten verbinden: schreiben und lesen für alle
Die Schreibgruppe „Miteinander schreiben“ trifft sich zweimal im Monat im TeggIn in der Teggingerstraße 10, um gemeinsam zu schreiben. Anlässlich des Stadtjubiläums begibt sich die Gruppe an verschiedenen Orten auf Spurensuche zu Radolfzeller Persönlichkeiten und schreibt Texte in, um und über Radolfzell. Die Texte präsentiert die Schreibgruppe in Nachbarschaftstreffs, im Freien und in kulturellen Einrichtungen. Dank der Förderung lassen sich ein geführter Besuch im Stadtmuseum sowie zwei Fachworkshops realisieren: ein theaterpädagogisches Training zur Schulung von Stimme, Ausdruck und Bühnenpräsenz sowie ein Workshop unter der Anleitung einer erfahrenen Autorin und Schreibcoach- Pädagogin. Ziel der Gruppe ist es, gemeinsam die Freude am Schreiben zu erleben, den generationenübergreifenden Dialog zu fördern und Menschen jeden Alters und aus unterschiedlichen Kulturkreisen anzusprechen und für das Schreiben zu begeistern.
Urheber Veranstaltungsbild: Miteinander schreiben
Radolfzell im Detail-Schnitzeljagd mit dem Handy
Die Smartphone-Fototour lädt Hobbyfotografinnen und -fotografen dazu ein, Radolfzell bis ins kleinste Detail zu erkunden. Jede teilnehmende Person erhält ein Album mit einer Liste von Detailmotiven, die während der 2,5-stündigen Runde in der Stadt gesucht und jeweils mit einem Selfie dokumentiert werden. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen beschränkt, um eine persönliche Atmosphäre und gute Betreuung zu gewährleisten. Zum Abschluss erhält jede Person ein Memory- Spiel „Radolfzell von 0 auf 100“ sowie zwei Kugeln Eis als erfrischendes Andenken.
Urheber Veranstaltungsbild: Mario Labella – Fotofreunde Blende20
Vortrag: Bischof Radolt von Verona
Vor rund 1.200 Jahren ließ Bischof Radolt von Verona auf Reichenauer Grund eine Kirche errichten, die mit einiger Berechtigung als Ausgangspunkt der Radolfzeller Stadtgeschichte gilt. Das wirft Fragen auf: Was bewegt einen Bischof aus Oberitalien, sich außerhalb seines Bistums in dieser Weise zu betätigen? Zudem gibt es keine Gründungsurkunde, die diesen Vorgang verbürgen könnte. Wir lesen darüber in einem literarischen Text von ungewisser Glaubwürdigkeit. Gibt es gleichwohl Indizien, die es erlauben, die Gründung sachlich und zeitlich zu umreißen? Der Vortrag zeigt auf, was sich über Radolt und sein Wirken am Bodensee seriös berichten lässt.
Urheber Veranstaltungsbild: Stadtverwaltung Radolfzell
Objektkaraoke – Das Ding aus dem Depot
Objektkaraoke mit Exponaten des Radolfzeller Stadtmuseums.
Moderation: Johannes Elster
Im Museum bestaunen wir Exponate, die von längst vergangener Zeit, von fremden Kulturen, von künstlerischer Genialität oder einfach nur von einer guten Kuration des Hauses Zeugnis ablegen. Der Blick hinter die Kulissen, in die Lager und ins Depot des Stadtmuseums Radolfzell bleibt uns normalerweise verwehrt. Beim Objektkaraoke präsentieren Improvisationskünstler und -künstlerinnen Gegenstände aus dem Radolfzeller Stadtmuseum, die sie auf der Bühne zum ersten Mal sehen. In jeweils sechs Minuten bekommen sie alle 90 Sekunden ein neues Objekt angereicht und müssen es dem Publikum möglichst originell vorstellen. Nach jedem Vortrag wird dem Publikum seitens des Museums die wirkliche Geschichte zum Objekt erklärt.
Den Zuschauenden obliegt es, durch die Applauslautstärke zu entscheiden, wer ins Finale einzieht und das erste Objektkaraoke in Radolfzell gewinnt.
Eintritt: 6€ Ermäßigt: 3€
Urheber Veranstaltungsbild: Holger Bewersdorf
Freilichttheater
Am 3. und 4. Juli wird der Marktplatz zur Bühne: In sechs ineinander übergehenden Szenen à circa zehn Minuten entfaltet sich die Geschichte der Stadt – von der Gründung über markante Entwicklungsschritte bis hin zu visionären Zukunftsideen. Eine Inszenierung unter freiem Himmel, die Vergangenheit und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise verbindet. Die Texte stammen von Romy Bromma und Berthold Gruzel. Die Regie führt Monique Moelter, die mit einem kreativen Inszenierungskonzept für eine dynamische und atmosphärische Umsetzung sorgt. Gespielt wird ohne Vorhang, die Szenen fließen auf der offenen Bühne ineinander. Besonders prägend ist der partizipative Charakter des Projekts: Mitwirkende aus der Bürgerschaft – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – stehen gemeinsam mit erfahrenen Theaterschaffenden auf der Bühne. Unter professioneller Anleitung wurden sie in das Theaterspiel eingeführt und gestalten die Szenen mit großer Lebendigkeit und Authentizität. Das Projekt versteht sich als bürgernahes Kulturerlebnis, das nicht nur unterhält, sondern verbindet. Eine Einladung zur gemeinsamen Erinnerungskultur – und zum Blick nach vorn.
Urheber Veranstaltungsbild: Homebase
Marktplatzsommer: Bühne für Radolfzell und seine Ortsteile
Drei Wochen lang verwandelt sich der Marktplatz mit der Volksbank-Bühne in eine lebendige Kulisse für: Musik, Theater, Tanz, Familienprogramm und vieles mehr. Kulturschaffende, Vereine, Künstlerinnen und Künstler sind eingeladen, ihre Ideen einzubringen und Teil des vielfältigen Jubiläumsprogramms zu werden. Kostenlose Veranstaltungen sorgen für breite Teilhabe, ausgewählte Highlights werden als hochwertige Abendprogramme angeboten.
Alle Informationen unter radolfzell1200.de.
Urheber Veranstaltungsbild: Homebase
Nacht der Radolfzeller Unternehmen reloaded
Bei der Veranstaltung „Nacht der Radolfzeller Unternehmen reloaded“ wird die Stadt zum Erlebnisraum: Unternehmen, die das Stadtjubiläum unterstützen, öffnen ihre Türen und bieten spannende Einblicke in ihre Arbeitswelt – sowohl auf den jeweiligen Firmengeländen als auch in der Innenstadt. Die teilnehmenden Firmen laden zu vielfältigen Aktionen ein, darunter Theaterstücke, Führungen und exklusive Blicke hinter die Kulissen. Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, Orte kennenzulernen, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind – eine ideale Gelegenheit, Unternehmen auch als potenzielle Arbeitgeber näher kennenzulernen. Die verschiedenen Stationen sind durch einen kostenlosen Shuttlebus miteinander verbunden. Wer lieber sportlich unterwegs ist, kann die Veranstaltung auch mit dem Rad erkunden – dank der Unterstützung von der Firma Zweirad Joos, die kostenfreie Leihfahrräder zur Verfügung stellt. Abgerundet wird das Programm durch künstlerische und kulturelle Beiträge an den verschiedenen Standorten. Die Verbindung aus Wirtschaft, Kultur und kreativen Impulsen macht die Veranstaltung zu einem besonderen Erlebnis für die ganze Stadt.
Urheber Veranstaltungsbild: Homebase
Kulturnacht 2025
Kulturnacht: Kunst und Kultur bis Mitternacht
Am Donnerstag, 02.10.2025, heißt es wieder: Kreativität liegt in der Luft! An diesem Abend können sich Kunst- und Kulturinteressierte bei der 21. Radolfzeller Kulturnacht wieder von 18.00 bis 24.00 Uhr auf eine faszinierende und abwechslungsreiche Entdeckungsreise durch die Stadt begeben.
In diesem Jahr sind es bereits 53 angemeldete Künstlerinnen und Künstler, die ihre Werke, Performances und Projekte an über 25 verschiedenen Standorten präsentieren – und das nicht nur aus Radolfzell, sondern auch aus der Region und darüber hinaus. Von Malerei, Fotografie und Skulpturen über Tanz, Theater, Film, Musik bis hin zu Handwerkskunst ist nahezu jede künstlerische Ausdrucksform vertreten. Die Besucherinnen und Besucher sind dazu eingeladen, Kunst und Kultur ganz unmittelbar zu erleben und außergewöhnliche Ausstellungsorte zu entdecken. Dabei dürfen sie sich auf eine besondere Atmosphäre in den Gassen, auf spannende Gespräche mit den Kunstschaffenden und auf eine Stadt freuen, die für eine Nacht ganz der Kultur gehört.
Erstmals mit von der Partie sind der Verein KlangKultur Radolfzell e.V., Elsa Santinho-Reiser, die ihre Werke in der Elsa Hairlounge zeigt, der Verein Gelebter Dialog im Weltkloster sowie die Foto-AG der Teggingerschule, die eine bewegende Bildergeschichte präsentiert. Auch Luisa Weißhaar, die bereits im vergangenen Jahr als jüngste Teilnehmerin der Kulturnacht für Aufsehen sorgte, ist 2025 wieder mit dabei und zeigt ihre neuesten Arbeiten in Fernandos Eiscafé und Bar. Die Teilnahme an der Kulturnacht ist für die Künstlerinnen und Künstler kostenfrei.
Wie schon in den vergangenen Jahren wird die Kulturnacht durch das städtische Kulturbüro organisiert. Bis in die Nacht hinein sind Kunstliebhaberinnen und -liebhaber eingeladen, sich durch die Straßen treiben zu lassen und die lokale Kulturvielfalt kennenzulernen.
Weitere Informationen sind im Internet unter https://kulturbuero-radolfzell.de/kulturnacht zu finden.
Bildunterschrift: Bei der Kulturnacht verwandelt sich die Stadt am 2. Oktober in eine große Bühne für Kunst und Kultur.
Bildrechte: Sandra Jöhle